Samstag, 26. Mai 2012

Griechenland



Europas Schande
 
Ein Gedicht von Günter Grass
 
Dem Chaos nah, weil dem Markt nicht gerecht,
bist fern Du dem Land, das die Wiege Dir lieh.

Was mit der Seele gesucht, gefunden Dir galt,
wird abgetan nun, unter Schrottwert taxiert. 

Als Schuldner nackt an den Pranger gestellt, leidet ein Land,
dem Dank zu schulden Dir Redensart war.

Zur Armut verurteiltes Land, dessen Reichtum
gepflegt Museen schmückt: von Dir gehütete Beute. 

Die mit der Waffen Gewalt das inselgesegnete Land
heimgesucht, trugen zur Uniform Hölderlin im Tornister. 

Kaum noch geduldetes Land, dessen Obristen von Dir
einst als Bündnispartner geduldet wurden.

Rechtloses Land, dem der Rechthaber Macht
den Gürtel enger und enger schnallt. 

Dir trotzend trägt Antigone Schwarz und landesweit
kleidet Trauer das Volk, dessen Gast Du gewesen.

Außer Landes jedoch hat dem Krösus verwandtes Gefolge
alles, was gülden glänzt gehortet in Deinen Tresoren.

Sauf endlich, sauf! schreien der Kommissare Claqueure,
doch zornig gibt Sokrates Dir den Becher randvoll zurück. 

Verfluchen im Chor, was eigen Dir ist, werden die Götter,
deren Olymp zu enteignen Dein Wille verlangt. 

Geistlos verkümmern wirst Du ohne das Land,
dessen Geist Dich, Europa, erdachte. 




Dienstag, 22. Mai 2012

Im Himmel ist ein Engel ...



Im Himmel ist ein Engel,
der bringt Dir Glück, liebes Kind!
Zur Not hilft auch ein Stängel,
an dem vier Kleeblätter sind.

Franz Wittkamp








Montag, 14. Mai 2012

Du schöne kleine Blume, du ...



Du schöne kleine Blume, du,
versprich mir, dass du wachsam bist,
damit nicht irgendeine Kuh
dich einfach von der Wiese frisst.

Franz Wittkamp





Sonntag, 13. Mai 2012

Muttertag





1870 wurde von Julia Ward Howe eine Mütter-Friedenstag-Initiative unter dem Schlagwort peace and motherhood gestartet. Sie hatte das Ziel, dass die Söhne nicht mehr in Kriegen geopfert werden sollen.

In Deutschland wurde der Muttertag 1922/23 vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber mit Plakaten „Ehret die Mutter“ in den Schaufenstern etabliert und – betont unpolitisch – als Tag der Blumenwünsche gefeiert. Mit Plakaten in Schaufenstern, kleineren Werbekampagnen und Veranstaltungen bis hin zu Muttertagspoesie wurde dem ersten deutschen Muttertag am 13. Mai 1923 durch den Vorsitzenden des Verbandes, Rudolf Knauer, der Weg bereitet.

In den USA werden die finanziellen Aufwendungen für den Muttertag nur durch Weihnachten übertroffen. Nach den Schätzungen der nationalen Einzelhandelsvereinigung werden im Durchschnitt 139 US-Dollar pro beschenkter Mutter ausgegeben.

Nach Angaben des HDE gibt jeder Deutsche im Schnitt 25 Euro für Muttertagsgeschenke aus. Obwohl der Trend hin zu Sachgeschenken geht, werden immer noch größtenteils Blumen verschenkt. So werden in der Muttertagswoche bis zu 130 Millionen Euro Umsatz mit Schnittblumen gemacht.


via http://de.wikipedia.org/wiki/Muttertag



An die Mutter

Obgleich kein Gruß, obgleich kein Brief von mir
So lang dir kommt, lass keinen Zweifel doch
Ins Herz, als wär die Zärtlichkeit des Sohns,
Die ich dir schuldig bin, aus meiner Brust
Entwichen. Nein, so wenig als der Fels,
Der tief im Fluss vor ew'gem Anker liegt,
Aus seiner Stätte weicht, obgleich die Flut
Mit stürm'schen Wellen bald, mit sanften bald
Darüber fließt und ihn dem Aug entreißt,
So wenig weicht die Zärtlichkeit für dich
Aus meiner Brust, obgleich des Lebens Strom,
Vom Schmerz gepeitscht, bald stürmend drüber fließt
Und von der Freude bald gestreichelt, still
Sie deckt und nie verhindert, dass sie nicht
Ihr Haupt der Sonne zeigt und ringsumher
Zurückgeworfen Strahlen trägt und dir
Bei jedem Blicke zeigt, wie dich dein Sohn verehrt.

Johann Wolfgang von Goethe . 1749 - 1832





Samstag, 12. Mai 2012

Es war einmal ...



Es war einmal vor langer Zeit,
es war sogar, genaugenommen,
vor einer ganzen Ewigkeit
und ist nicht wieder vorgekommen.

Franz Wittkamp




Donnerstag, 10. Mai 2012

I ♥ Pasta

Hast du eine (Tomatensauce) – kannst du viele (Pastagerichte)!
Hier 3 Lieblinge:


Zum Beispiel "Spaghetti alla puttanesca"


Zutaten (für 4 Personen): 
  • 400 g Tomaten
  • 400 g Spaghetti
  • grobes Meersalz
  • 1 Schalotte
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 rote Chilischote 
  • 2 in Öl eingelegte Sardellenfilets
  • 4 EL Olivenöl
  • 2 -3 EL kleine Kapern
  • 250 ml Tomatensoße
  • einige Blätter frischer Oregano 
  • frisch geriebener Pecorino 
Blütenansätze der Tomaten keilförmig herausschneiden. Tomaten in kochendes Wasser tauchen, bis die Haut sich zu lösen beginnt, dann mit einer Schaumkelle herausheben und eiskalt abschrecken. Tomaten vierteln und entkernen, dabei die Haut entfernen.

Spaghetti in kochendem Salzwasser nach Packungsanleitung bissfest garen. Schalotte und Knoblauch schälen und in dünne Scheiben schneiden. Chilischote waschen und putzen.
Nach Wunsch die Schote aufschlitzen und die Kerne entfernen (dann wird die Pasta nicht so scharf). Chilischote fein hacken. Sardellenfilets abtropfen lassen und fein hacken.

Tipp
Wer nur die in Salz eingelegten Sardellenfilets bekommt, sollte sie vor der Verwendung einige Zeit in kaltes Wasser legen, damit sie nicht zu salzig schmecken.

Eine Pfanne erhitzen und Öl hineingeben. Schalotten, Knoblauch, Chilies und Sardellen darin zwei bis drei Minuten andünsten. Tomatenfilets hinzufügen und einige Minuten mit andünsten, leicht salzen. Kapern und Tomatensoße untermischen und alles einige Minuten köcheln lassen. Oregano fein schneiden und unterheben.

Spaghetti mit einer Pastakralle aus dem Kochwasser heben und in der Pfanne mit dem Sugo vermischen. Einmal aufkochen lassen, abschmecken. Mit frisch geriebenem Pecorino servieren.

Tipp
Auch mit 80 Gramm ensteinten schwarzen Oliven schmeckt die Pasta alla puttanesca vorzüglich. 


Via Cornelia Poletto

mehr zu Puttanesca bei Kaffeklatsch  


oder "Spaghetti all’amatriciana"


 Zutaten für 4 Personen
400 g Spaghetti

Meersalz
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 getrocknete rote Chilischoten
100 g Pancetta (ital. Bauchspeck; in etwas dickeren Scheiben)
1 EL Olivenöl
200 ml Tomatensauce, selbst gemacht
Pfeffer aus der Mühle
ca. 50 g geriebener Pecorino (oder Parmesan)

Zubereitung
1. Die Spaghetti nach Packungsanweisung in reichlich kochendem Salzwasser bissfest garen.
2. Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und in feine Würfel schneiden. Die Chilischoten zerbröseln. Den Pancetta in Würfel schneiden.
3. Das Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen. Den Speck darin unter gelegentlichem Rühren einige Minuten anbraten. Zwiebel, Knoblauch und Chili hinzufügen und kurz mitdünsten. Die Tomatensauce dazugeben und einige Minuten einkochen lassen.
4. Die Spaghetti mit der Pastakralle oder -zange herausheben, etwas abtropfen lassen und in der Pfanne mit der Sauce vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und etwa die Hälfte des Pecorinos unterheben. Den restlichen Käse separat dazu reichen.

Mein Tipp
Dieses berühmte Pastagericht hat seinen Namen vom Ort Amatrice an der Grenze zwischen Latium und den Abruzzen. Im Originalrezept wird anstelle von Pancetta Guanciale verwendet, ein durchwachsener Speck aus der Schweinebacke oder dem Schweinenacken, der aus dem Latium stammt. Man kann ihn durch Pancetta, Tiroler Speck oder einen anderen durchwachsenen milden Speck ersetzen. Es gibt auch eine »weiße« Version ohne Tomaten, lediglich mit Speck, Weißwein und Pecorino.


via Cornelia Poletto



oder einfach "Spaghetti al Pomodoro"

 „Schnelle Tomatensauce“ nannte Franca Magnani sie in der Sendung "ALfredissimo! Kochen mit Bio" am 7.07.95:

 

 
Olivenöl in einem Topf erhitzen. Knoblauchzehe(n) hineingeben und dünsten, bis sie "blond" ist. Die Tomaten mit kochendem Wasser überbrühen, häuten und halbieren, die Hälften fest ausdrücken (so werden Kerne und Flüssigkeit entfernt) und das Fruchtfleisch in den Topf mit der Knoblauchzehe geben und gerade 5 Minuten dünsten. Dann mit Salz und Pfeffer abschmecken und ganz zum Schluss, vor dem Servieren mit fein geschnitten Basilikumblättern bestreuen. Nach Geschmack Parmesan dazugeben.

Bei uns noch jetzt noch schneller
;-)

Glas selbstgemachte
Tomatensauce öffnen & erwärmen &  vor dem Servieren mit fein geschnitten Basilikumblättern bestreuen. Nach Geschmack Parmesan dazugeben.













Dienstag, 8. Mai 2012

Alles neu, macht der Mai




Alles neu, macht der Mai

Hier und dort, fort und fort,
Wo wir ziehen Ort für Ort
Alles freuet sich der Zeit,
Die verjüngt und erneut. 
Widerschein der Schöpfung blüht
Uns erneuernd im Gemüt.
Alles neu, frisch und frei
Macht der holde Mai.

                                                          Hermann Adam von Kamp, 1818







Freitag, 4. Mai 2012

Theater auf der re:publica 2012


Ein Panel auf der re:publica war: Theater und digitale Medien – ein Trauerspiel von Tina Lorenz. Sie sprach über den Unwillen der etablierten Häuser, sich digital zu engagieren.

Auch im Publikum gingen die Meinungen auseinander.
Der „Macher“ vom Twitteraccount des Hamburger Thalia-Theaters meinte, er wäre nicht so wild darauf, Menschen zu haben, die aus der Vorstellung heraus twitterten, aber Tina Lorenz meinte, man könne es doch mal auf einen Versuch ankommen lassen – wer von vornherein die neuen Medien ausschließt, dürfe sich nicht wundern, wenn kein echter Dialog aufkäme.
Wenn wir es erzählen, bringen wir vielleicht etwas in Bewegung.

Los geht's: